Die prägnante Gestalt der Insel ist das Ergebnis ihrer geologischen Entstehung. Sylt und die Nachbarinseln Amrum und Föhr sind sogenannte
Geestinseln. Geest bedeutet höher gelegenes und trockenes Land. In sogenannten Geestkernen reicht sie bis an die Oberfläche der Inseln.
Diese Geestkerne der Inseln sind Bildungen der vorletzten Eiszeit, der Saale-Eiszeit. Während dieser Eiszeit lagen hier bis vor etwa 100.000
Jahren mächtige Gletscher. Diese Gletscher brachten viel Material mit, die Moränen. Diese blieben nach Abschmelzen der Gletscher zurück und
bilden heute die Geestkerne der Inseln.
Sylt weist noch 4 Geestkerne auf:
a) den großen zentralen Kern in der Inselmitte,
b) den Archsumer,
c) den Morsumer im Osten sowie
d) den kleinen Geestkern Tjülseker bei Archsum
Weitere Kerne verschwanden vermutlich in früheren Jahrhunderten im Meer.
Ursprünglich reichte der zentrale Sylter Geestkern etliche Kilometer weiter nach Westen. Durch die Wellen der Nordsee kam es zu einem
fortwährenden Abbruch, die Insel wurde immer kleiner. Imposantes Zeugnis dieses Abbruchs ist das Rote Kliff in Kampen, die westliche
Kante des zentralen Geestkerns.
Der bei diesem Abbruch der Geest anfallende Sand wurde mit der Meeresströmung nach Norden und Süden transportiert. So bildeten sich im
Laufe der Zeit die beiden Nehrungshaken: der nördliche Lister und der südliche Hörnumer. Diese beiden Nehrungshaken sind fast reine
Dünenlandschaften aus Sand.
Im Schutze der Geestkerne und der beiden Nehrungshaken bildeten sich auf der Ostseite im ruhigeren Wattenmeer in den letzten 4.000 Jahren
Marschflächen. Die Marsch ist eine tiefliegende, feuchte und flache Landschaft, die durch natürliche Aufschlickung im Wechsel von Ebbe und
Flut entstanden ist.
Die Sylter Geest entstand in der vorletzten Eiszeit. An einigen Stellen sind aber auch deutlich ältere geologische Schichten zu finden.
Besonders beeindruckend ist dies am Morsum Kliff der Fall.
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